In den Wäldern drüben,
tief unter der Last des Schnees,
ist letzte Nacht
ein Pflaumenzweig erblüht.
„Wenn ein Objekt oder ein Ausdruck in uns ein Gefühl der tiefen Melancholie und eines spirituellen Sehnens hervorruft, dann kann man sagen, dieses Objekt sei Wabi-Sabi.“
„Es nährt alles, was authentisch ist, da es drei einfache Wahrheiten anerkennt: nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt.“
„Beschränke alles auf das Wesentliche, aber entferne nicht die Poesie. Halte die Dinge sauber und unbelastet, aber lasse sie nicht steril werden.“
Wabi-Sabi ist auch eine Einstellung und Lebenshaltung. Kein Leben läuft genau nach Plan! Es passieren Dinge, die wir nicht beeinflussen können. Gerade im Westen mit unserem Streben nach Perfektion tun wir uns schwer zu akzeptieren, wenn manche Dinge nicht reibungslos laufen. Doch aus der Distanz sind es oft gerade diese, die uns prägen und weiterbringen. Die Brüche und Risse im Leben mit einer heiteren Gelassenheit anzunehmen und das Schöne im Unvollkommenen sehen: Das ist Wabi-Sabi.
Wabi Sabi (jap. 侘寂) ist eine Form von japanischer Ästhetik, dessen Ursprung im Zen-Buddhismus liegt. Diese Art der Ästhetik kann nicht einfach auf Formeln oder Schlagworte reduziert werden. Es handelt sich bei Wabi Sabi nicht um einen zeitlich begrenzten Trend, sondern eher um eine ganzheitliche Einstellung zum Leben. Dazu gehört, das Leben so anzunehmen wie es ist und sich gleichzeitig der Vergänglichkeit von jedem Moment bewusst zu sein. Dahinter steckt die hohe Kunst, die unperfekten, unvollständigen und unbeständigen Dinge des Lebens anzunehmen und damit zufrieden zu sein. Die Wabi-Sabi Philosophie drückt sich in einer Vielfalt an Formen und Farben aus. So zeichnen sich Dekorationen und Gegenstände durch Ihren zurückhaltenden Charakter und Bescheidenheit aus.